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Surbbrücke Tiefenwaag
Die Surbbrücke in der Tiefenwaag bildete zu ihrer Entstehungszeit einen Teil der wichtigen Landstrasse von Baden nach Kaiserstuhl. Die Linienführung von Oberehrendingen über den Mühlebuck und die Tiefenwaag nach Mittelschneisingen kam zwischen dem mittleren 17. und dem Beginn des 18. Jh. in Gebrauch und ist kartografisch erstmals durch Riediger (1722 und 1733) bezeugt. Sie ersetzte dabei eine ältere Route, welche von Oberehrendingen zunächst über Unterehrendingen und dann surbaufwärts über Hüniken führte, und schnitt damit das Dorf Unterehrendingen gleichzeitig vom Durchgangsverkehr ab. Zwischen 1760 und 1780 wurde die neue Route systematisch ausgebaut [1]. Die Brücke wurde wohl in diesem Zusammenhang im Jahr 1780 errichtet, als entsprechende Bauarbeiten im Gebiet von Ehrendingen dokumentiert sind [2]. Erst im frühen 20. Jahrhundert wurde die alte Strassenführung wiederum durch eine neue Route abgelöst
In der bewaldeten Flussniederung rund 50 Meter flussaufwärts von der Gipsmühle gelegen, spannt sich die Brücke mit einem leicht abgeflachten Rundbogen zwischen die relativ flachen Ufer der Surb. Aus dem Bruchsteinmaterial über dem schön gefügten Brückengewölbe ragen steinerne Pfosten, die beidseits der ca. 3 Meter breiten Fahrbahn als Geländer eine über Eck gestellte quadratische Eisenstange tragen.
Gipsmühle Tiefenwaag
Die Mühle ist 1278 erstmals nachgewiesen, als sie durch das Kloster Wettingen einem Müller verliehen wird. Im späten Mittelalter schwindet ihre Bedeutung vorübergehend. 1591 neu erstellt. Um 1635 im Besitz des ehemaligen "Engel"-Wirtes Hans Müller, Vater des um die Gegenreformation verdienten Kapuziners Johann Kaspar Müller. Zu Beginn des 19. Jh. gerät der Mühlbetrieb in wirtschaftliche Schwierigkeiten, weshalb er zunächst durch eine, später durch eine zweite Brechmühle ergänzt wird, die die Gipssteinlager an der Lägern industriell verwerten. Trotz Konkurrenzdruck durch die 1892/93 errichtete Gips- und Zementfabrik in Oberehrendingen lebt die Gipsmühle in der Waag auch im 20. Jh. weiter. 1967 wird der letzte Mahlgang im Hauptgebäude am rechten Surbufer stillgelegt.
In den sechziger und achtziger Jahren erfolgen bauliche Veränderungen: 1964-1969 Restaurierung des linksufrigen Mühlengebäudes und Umnutzung zu Wohnzwecken, gleichzeitig Rekonstruktion des zerfallenen Wasserrades durch Mühlenbauer Johann Schilling, Windisch. 1980/81 Abbruch des Hauptgebäudes und seiner Nebenbauten, Neuerrichtung unter teilweiser Rekonstruktion des äusseren Erscheinungsbildes.